Hier finden sie eine ausführliche Beschreibung zu jeder Therapie-Methode, die ich anbiete.
Zur Klassischen Massage gehört auch die Triggerpunkt-Therapie, Colonmassage und die Narbenbehandlung.
Definition
Die klassische Massage ist ein manuelles Behandlungsverfahren, das überwiegend zur Vorbeugung und Behandlung von Erkrankungen des Bewegungsapparats eingesetzt wird.
Herkunft
Massieren ist weltweit eine der ältesten Behandlungsmethoden. Bereits in chinesischen Schriften aus dem Jahr 2600 v. Chr. wurden Massagehandgriffe beschrieben und auch in der indischen Heilkunst sind frühe Beschreibungen von Massagen in Verbindung mit ätherischen Ölen und Kräutern bekannt. Die griechischen Ärzte Hippokrates (460–375 v. Chr.) und Galenos (129–199 n. Chr.) wendeten Massagen als Heilmethoden an und trugen dadurch zu deren Verbreitung in Europa bei. Während des Mittelalters gerieten die Massagemethoden teilweise in Vergessenheit. Erst im 16. Jahrhundert setzte der französische Chirurg Ambroise Paré (1510–1590) wieder Massagen zur Rehabilitation nach Operationen ein und etablierte die Behandlung auf diese Weise erneut in der Medizin.
Als einer der Väter der heute in der westlichen Welt verbreiteten Techniken der klassischen Massage gilt der schwedische Masseur Pehr Henrik Ling (1776–1839). Die klassische Massage wird deshalb auch als schwedische Massage bezeichnet. Ling war zunächst als Fecht- und Gymnastiklehrer an der Universität Lund in Schweden tätig. Im Jahr 1813 gründete er das Gymnastische Zentralinstitut in Stockholm, wo er seine Art der Gymnastik weiterentwickelte und lehrte. Diese gymnastischen Übungen wurden bald so populär, dass sie in Schulen und bei der Armee eingeführt wurden. In Lings Aufzeichnungen fanden sich auch Hinweise auf verschiedene Massagegriffe. Diese wurden später von dem holländischen Arzt Johan Georg Mezger (1839–1909) und dem deutschen Orthopäden Albert Hoffa (1859–1907) aufgegriffen. Sie entwickelten daraus die heute gebräuchlichen Massagegriffe der klassischen Massage entwickelten. In der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts entstanden zahlreiche andere Massageformen wie Reflexzonenmassage, Bindegewebsmassage oder Lymphdrainage.
Die klassische Massage ist heute die am häufigsten angewendete manuelle Therapieform und wird von speziell ausgebildeten Masseuren oder Physiotherapeuten durchgeführt.
Grundlagen
Bei der klassischen Massage werden mit den Händen Druck- und Zugreize auf Gewebe und Muskeln ausgeübt. Die Berührungen haben zum einen eine direkte körperliche Wirkung, indem sie verkrampfte Muskulatur dehnen und entspannen. Dadurch werden auch Schmerzen, die durch Verspannungen entstehen, beseitigt. Zum anderen übt die Massage einen positiven Einfluss auf den Herzschlag, den Blutdruck, die Atmung und die Verdauung aus und fördert so die Entspannung und das Wohlbefinden.
Die Sportmassage
ist eine Ergänzung zur klassischen Massage Hier verwendet man die Griffe der klassischen Massage sowie weitere Ergänzungsgriffe und geht auf die Bedürfnisse des Sportlers sowie die speziellen Probleme beim Sport ein. Davon ausgehend, dass aktive Sportler robuster sind als evtl. gebrechliche ältere Personen, wird die Massage dementsprechend kräftiger durchgeführt und so der Körper auf eine bevorstehende körperliche Beanspruchung vorbereitet und durchblutet. Während des Sportes entstandene Krämpfe können mit den Dehnungsgriffen, die zur Sportmassage gehören, behandelt werden. Nach dem Sport wird regenerativ und lockernd massiert.
Zur Rhythmischen Massage gehört auch die Rhythmische Einreibung, Organeinreibung, Pentagramm-Behandlung und die Rhythmischen Bäder.
Definition
Die Rhythmische Massage nach Ita Wegmann ist eine Form der Massagebehandlung, die zu den Therapiemethoden der anthroposophischen Medizin gehört. Die Bezeichnung „rhythmisch“ bezieht sich dabei nicht nur auf die bewusst rhythmische Arbeit der massierenden Person, sondern auch auf die gezielte Anregung des rhythmischen Systems des Patienten (Atmung, Zirkulation).
Herkunft
Die anthroposophische Heilkunde wurde vom österreichischen Wissenschaftler und Philosophen Rudolf Steiner (1861–1925) entwickelt. In Zusammenarbeit mit der holländischen Ärztin Ita Wegman (1876–1943) kombinierte er seine Ideen und sein Menschenbild mit den bestehenden Methoden der Schulmedizin und entwickelte daraus um 1920 die anthroposophische Medizin. Bereits 1921 entstanden in Arlesheim (Baselland) und Stuttgart erste klinische Einrichtungen, in denen der neue medizinische Ansatz praktisch zur Anwendung kam. Darauf aufbauend hat sich die anthroposophische Medizin im Lauf der Jahrzehnte über die ganze Welt verbreitet. Ausgehend von den Erkenntnissen aus der anthroposophischen Medizin überarbeitete Ita Wegmann die Methoden der klassischen schwedischen Massage. Gemeinsam mit Margarethe Hauschka, welche am Klinisch-Therapeutischen Institut in Arlesheim als Ärztin tätig war, entwickelte sie die Rhythmische Massage. Diese Form der Massage kann als Erweiterung der klassischen Massage angesehen werden und gehört seit den 1930er Jahren zu den gebräuchlichen Behandlungsmethoden der anthroposophischen Medizin.
Grundlagen
Die Grundlage der Rhythmischen Massage ist das anthroposophische Menschenbild. Nach Rudolf Steiner besteht der Mensch aus vier Wesenseinheiten, die sich gegenseitig beeinflussen: Der physische Leib ist der sichtbare Körper, der Ätherleib die Summe der Lebenskräfte (Wachstum, Regeneration), der Astralleib beinhaltet das seelische Innenleben (Empfindungen, Gefühle, Bewusstsein) und das «Ich» bzw. die «Ich-Organisation» ist das Zentrum der Persönlichkeit (Selbstbewusstsein). Alle vier Wesenseinheiten stehen in enger Verbindung zueinander und werden erst nach dem Tod getrennt. Ihr Zusammenspiel bestimmt den gesundheitlichen Zustand des Menschen. So entsteht eine Krankheit durch ein Ungleichgewicht dieser vier Elemente, zum Beispiel kann sich eine Krebserkrankung nach anthroposophischer Auffassung durch eine lange andauernde zu starke Aktivität des Ätherleibs entwickeln. Eine Behandlung muss demnach darauf abzielen, die Kräfte der vier Wesenseinheiten auszubalancieren und die Harmonie wiederherzustellen. Krankheit wird in der Anthroposophie nicht als Defekt verstanden, der repariert werden muss, sondern vielmehr als Chance zur Neu- und Weiterentwicklung der Persönlichkeit.
Alle Krankheiten gelten im anthroposophischen Verständnis als Äusserung der Seele und des Geistes. Jedes Krankheitsbild ist individuell zu therapieren, da jede Krankheit vom persönlichen Befinden des Patienten abhängig ist. Ziel einer Rhythmischen Massage ist es, durch einfühlsame, fliessende und rhythmische Massagegriffe die Selbstheilungskräfte des Patienten anzuregen. In Passivität gefallene Prozesse können somit wieder aktiviert und Einseitigkeiten im Organismus ausgeglichen werden. Ausserdem bewirkt die Massage eine Verbesserung der allgemeinen Durchblutung und der Lymphgefäss-Motorik, sowie eine Regulierung der Spannungsverhältnisse der Muskulatur und des Bindegewebes. Auch verschiedene vegetative Funktionen wie zum Beispiel die Atmung, die Verdauung, der Schlaf-Wach-Rhythmus und die Infektabwehr können durch die Rhythmische Massage positiv beeinflusst werden.
Definition
Die Bindegewebsmassage ist eine Form der Reflexzonenmassage, bei der vor allem das subkutane Bindegewebe behandelt wird.
Herkunft
Die Technik der Bindegewebsmassage wurde in den 1920er Jahren von der deutschen Krankengymnastin Elisabeth Dicke (1884–1952) entwickelt. Sie litt 1929 unter so schweren Durchblutungsstörungen, dass ihr die Amputation eines Beines drohte. Wegen des langen Liegens quälten sie ausserdem Rückenschmerzen und sie begann, sich selbst im Bereich des Beckens zu massieren. Dabei bemerkte sie an bestimmten Stellen Schwellungen unter der Haut, die sie trotz der erhöhten Schmerzempfindlichkeit besonders intensiv behandelte. Durch die Eigenmassage verschwanden nicht nur die Rückenschmerzen, es besserten sich auch die Durchblutungsstörungen im Bein, sodass dieses nicht amputiert werden musste. Ihre Beobachtungen nahm Elisabeth Dicke zum Anlass, auch bei ihren Patienten nach entsprechenden Veränderungen im Unterhautbindegewebe zu suchen und diese mit ihrer speziellen Massagetechnik zu behandeln. Ab 1938 arbeitete sie gemeinsam mit der Krankengymnastin Hede Teirich-Leube (1903–1979) daran, die neue Massagetechnik weiterzuentwickeln und zu verfeinern und liess sie mit Unterstützung des Sportmediziners Wolfgang Kohlrausch (1888–1980) an der Universität in Freiburg klinisch untersuchen. Die Ergebnisse dieser Untersuchungen veröffentlichten die beiden Krankengymnastinnen 1942 in einem gemeinsamen Buch. In den 1950er Jahren verbreitete sich die Methode rasch und wurde sowohl in Deutschland als auch in Europa von Krankengymnasten und Ärzten eingesetzt. Heute gehört die Bindegewebsmassage zu einer der vielen Behandlungsmethoden, die im Rahmen der Physiotherapie zum Einsatz kommen.
Grundlagen
Die Bindegewebsmassage gehört zum Formenkreis der Reflexzonenmassagen und basiert wie diese auf der Theorie über die Reflexzonen des englischen Neurologen Henry Head. Demnach stehen die inneren Organe über Nervenbahnen mit bestimmten, klar umgrenzten Hautgebieten in Verbindung. Diese Hautgebiete werden auch als Head’sche Zonen oder Reflexzonen bezeichnet. Aufgrund dieser Nervenverbindungen treten bei einer Erkrankung eines inneren Organs auch Veränderungen in der entsprechenden Reflexzone auf. Diese Veränderungen können auch das Unterhautbindegewebe betreffen: In den entsprechenden Bereichen ist die Haut fester mit der Unterhaut verbunden, das Unterhautbindegewebe erscheint aufgequollen oder eingezogen. Bei der Bindegewebsmassage wird das betroffene Unterhautbindegewebe gezielt massiert. Die Behandlung wirkt zum einen lokal, indem sie Verspannungen und Verhärtungen löst. Zum anderen können durch die Massage auch entfernt liegende Organe und Körpergebiete positiv beeinflusst werden, die mit der behandelten Körperzone in Verbindung stehen.
Die Bindegewebszonen werden unterteilt in Kopfzone, Bronchialzone, Armzone, Magenzone, Leberzone, Herzzone, Nierenzone, Darmzone, Genitalzone, Blasenzone sowie Venen-Lymphzone.
Definition
Die Fussreflexzonenmassage ist eine Sonderform der Reflexzonenmassage, bei der spezielle Reflexzonen der Füsse behandelt werden.
Herkunft
Die moderne Fussreflexzonenmassage geht auf den amerikanischen Hals-Nasen-Ohren-Arzt William Fitzgerald (1872–1942) zurück. Er beschäftigte sich zu Beginn des 20. Jahrhunderts eingehend mit dem medizinischen Wissen der Indianer, zu deren traditionellen Behandlungsmassnahmen auch bestimmte Formen der Reflexzonentherapie zählten. Fitzgerald systematisierte und ergänzte die alten Überlieferungen und entwickelte eine eigene Methode, die er 1915 als «Zonentherapie» vorstellte. In den 1930er Jahren wurde diese Methode von der amerikanischen Masseurin Eunice Ingham (1889–1974) aufgegriffen und einem breiten Laienpublikum zugänglich gemacht.
In Europa war das damals als «Reflexologie» bezeichnete Verfahren zunächst nur als vereinfachte Methode zur Eigenbehandlung und Gesundheitspflege bekannt. Hanne Marquardt, eine deutsche Masseurin, wendete das Verfahren ab 1958 in ihrer Praxis gezielt zur Behandlung von Patienten mit verschiedenen Erkrankungen an und gründete schliesslich eine eigene Ausbildungsstätte. Mittlerweile ist die Fussreflexzonen-Massage als differenzierte Behandlungsmethode anerkannt und in ganz Europa verbreitet.
Grundlagen
Die Fussreflexzonenmassage basiert auf dem von Fitzgerald entwickelten Körperzonenraster, das den Körper in zehn Längszonen und drei waagrechte Zonen aufteilt. Jede senkrechte Zone verläuft von der Schädeldecke über die Finger bis hinab zu den Füssen. Zu jeder Zone gehören jeweils ein bestimmter Zeh und ein Finger. Dazu kommen drei waagrechte Zonen: Kopf und Hals bilden die oberste Querzone, die mittlere umfasst Brust- und Bauchraum und die untere den Unterleib und das Becken. Aufgrund seiner Untersuchungen schloss Fitzgerald, dass man von jeder Stelle einer Zone alle Organe und Körperteile beeinflussen kann, die ebenfalls in dieser Zone liegen.
Eunice Ingham ergänzte diese Theorie durch die Vorstellung, dass sich jede Körperzone in einem bestimmten Areal oder Reflexpunkt auf den Fusssohlen widerspiegelt. So finden sich beispielsweise die Reflexzonen der Kopf- und Halsorgane im Bereich der Zehen, die Organe der Brust und des Bauchs im Bereich des Mittelfusses und die von Unterbauch und Becken an der Ferse. Auch an den Aussen- und Innenseiten der Füsse und an den Fussrücken liegen weitere Reflexzonen. Grundsätzlich gilt: Organe der linken Körperhälfte korrespondieren mit dem linken Fuss, Organe der rechten Körperseite mit dem rechten Fuss. Aufgrund dieser Zusammenhänge ist es möglich, durch einen gezielten Druck auf einen Reflexpunkt am Fuss auch weiter entfernt liegende Körperbereiche zu behandeln. Das gleiche Prinzip kann auch für die Hände angewendet werden: Bei der Handreflexzonen-Massage werden die entsprechenden Reflexpunkte an den Händen behandelt.
Definition
Bei der manuellen Lymphdrainage handelt es sich um eine spezielle Massagetechnik, mit welcher Lymphstauungen im Gewebe beseitigt werden können.
Herkunft
Die Technik der manuellen Lymphdrainage geht auf den dänischen Masseur und Physiotherapeuten Dr. phil. Emil Vodder (1896–1986) zurück. Während seiner Tätigkeit als Masseur an der Côte d’Azur stellte Vodder Anfang der 1930er Jahren fest, dass er chronische Erkältungskrankheiten durch eine vorsichtige Massage der geschwollenen Lymphknoten am Hals heilen konnte. Ausgehend von diesen Erfahrungen entwickelte er die Methode der manuellen Lymphdrainage. 1936 stellte Vodder seine Methode auf der «Exposition de Beauté et Santé» in Paris erstmals öffentlich vor. Im Jahr 1958 gab er seinen ersten Kurs in manueller Lymphdrainage in Deutschland. Die Methode etablierte sich in den folgenden Jahren zunehmend, vor allem in Deutschland und in Österreich. Vodder gründete die „Gesellschaft für Manuelle Lymphdrainage nach Dr. Vodder“ und eine eigene Schule in Essen. In den 1980er Jahren wurden in Zusammenarbeit mit dem deutschen Verband für Physikalische Therapie einheitliche Richtlinien für die Ausbildung in manueller Lymphdrainage festgelegt, die bis heute für eine Qualitätssicherung der Ausbildung an deutschen und österreichischen Schulen sorgen. Die manuelle Lymphdrainage ist heute ein fester Bestandteil der physikalischen Therapie und wird vorwiegend von Masseuren und Physiotherapeuten angewendet.
Grundlagen
Das Lymphgefässsystem des Körpers hat die Aufgabe, die Flüssigkeit (Lymphe) aus dem Gewebe aufzunehmen und in die Blutgefässe abzuleiten. Eine gestörte Funktionsfähigkeit dieses Drainagesystems, zum Beispiel infolge von Verletzungen oder nach Operationen, kann zu einer Ansammlung von Flüssigkeit in den Zellzwischenräumen führen. Als Folge davon können Schwellungen (Ödeme) entstehen. Die manuelle Lymphdrainage ist eine entstauende Massnahme, mit deren Hilfe die Motorik der Lymphgefässe angeregt und damit der Abtransport überschüssiger Gewebsflüssigkeit erleichtert werden soll. Darüber hinaus hat die Lymphdrainage eine stark entspannende und beruhigende Wirkung und regt das Immunsystem an.
Definition
Unter dem Begriff Hydrotherapie (griechisch: «hydro» = Wasser) werden verschiedene Anwendungen mit Wasser zur Vorbeugung und Behandlung von Erkrankungen zusammengefasst.
Herkunft
Die therapeutische Anwendung von Wasser hat eine lange Tradition. Pythagoras (570 v. Chr.) soll das Wissen über den Nutzen kalter Bäder von Ägypten nach Griechenland gebracht haben. In den römischen Thermen wurden auch warme und heisse Heilquellen genutzt. Mit dem Zusammenbruch des Römischen Reichs verlor die Badekultur jedoch an Bedeutung, im Mittelalter wurden gemeinsame Badevergnügen von der Kirche sogar untersagt. Im Spätmittelalter glaubte man dann, Wasser übertrage Infektionskrankheiten.
Siegmund Hahn (1664–1742) und sein Sohn Johann Siegmund Hahn (1696–1773) (die «Wasserhähne») belebten im 18. Jahrhundert die moderne Wassertherapie. Unter dem Naturheilkundigen Vinzenz Priessnitz (1799–1851), auf den viele der heutigen Anwendungen wie zum Beispiel die kalten Ganz- und Teilwickel zurückgehen, wurden die Methoden im 19. Jahrhundert weiterentwickelt. Der Theologe Sebastian Kneipp (1821–1897) gilt als sein Nachfolger. Die in jener Zeit entwickelten Verfahren werden heute sowohl im Rahmen verschiedener Heilberufe, wie zum Beispiel von Medizinischen Masseuren oder Naturheilpraktikern, als auch von der Schulmedizin zur Behandlung bestimmter Erkrankungen eingesetzt.
Grundlagen
Wasser hat die besondere Fähigkeit, Kälte und Wärme zu leiten und Druck auf den ins Wasser eingetauchten Körper oder einzelne Körperteile auszuüben. Kaltes Wasser bewirkt dabei zunächst ein Zusammenziehen der Blutgefässe, als Reaktion darauf kommt es dann ausserhalb des Wassers zu einer Weitstellung der Gefässe und einer vermehrten Durchblutung. Dadurch wird die allgemeine Durchblutung gefördert und der Kreislauf angeregt. Ausserdem kann die richtige Anwendung von Wasser den Stoffwechsel stimulieren und Atmung, Herztätigkeit, Magen-Darm-Trakt und Nervensystem positiv beeinflussen. Verwendet wird Wasser in allen drei Aggregatszuständen: Eis, flüssiges Wasser und Dampf.
Definition
Die Elektrotherapie gehört zu den Verfahren der physikalischen Therapie. Mit Hilfe von elektronischen Geräten fliessen elektrische Ströme unterschiedlicher Frequenz durch den Körper oder Körperteile, um Krankheiten zu behandeln.
Herkunft
Die therapeutische Wirksamkeit elektrischer Felder und Ströme ist seit langem bekannt. So wurden im Altertum beispielsweise Zitteraale zur Behandlung von Krankheiten wie Gicht, Arthritis und Kopfschmerzen verwendet. In der Mitte des 17. Jahrhunderts wurden die ersten «Elektrisiermaschinen» entwickelt, mit deren Hilfe man elektrische Funken künstlich erzeugen konnte. Ab 1730 berichteten wissenschaftliche Zeitschriften laufend über Experimente und Forschungen zur Elektrizität. So veröffentlichte der deutsche Arzt und Naturforscher Johann Gottlieb Krüger (1715–1759) im Jahr 1743 einen Aufsatz über die Anwendung von Elektrizität zu Heilzwecken. Darin berichtete er vor allem von Erfolgen bei der Behandlung von Lähmungserscheinungen. Zahlreiche weitere Ärzte und Naturforscher wie zum Beispiel Luigi Galvani (1737–1798) und Michael Faraday (1791–1867) beschäftigten sich im Lauf der Zeit eingehend mit den therapeutischen Möglichkeiten des elektrischen Stroms und schufen durch ihre Versuche die Grundlagen für die spätere Elektromedizin. Im Jahr 1855 entwickelte Guillaume-Benjamin Duchenne (1806–1875) Elektroden, die elektrischen Strom auf bestimmte Körperareale konzentrieren konnten. Eine weitere Voraussetzung für die heutige Elektrotherapie war die fortschreitende Verbesserung der Geräte. Heute wird die Elektromedizin in praktisch allen klinischen Bereichen angewendet. Ein Teilbereich der Elektromedizin ist die Elektrotherapie.
Grundlagen
Im Rahmen der Elektrotherapie kommen Ströme mit unterschiedlichen Frequenzen zum Einsatz. Man spricht von Niederfrequenztherapie, wenn Ströme im Bereich von 0–1000 Hz eingesetzt werden. Für die Mittelfrequenztherapie werden Ströme von 1000 – 100’000 Hz verwendet und für die Hochfrequenztherapie Ströme, die eine Frequenz von mehr als 100’000 Hz haben. Die Spannungen werden mit speziellen Geräten erzeugt und dem Körper über Elektroden entweder in einem Wasserbad oder direkt auf der Haut angebracht zugeführt. Im Organismus hat der Strom eine schmerzlindernde und durchblutungsfördernde Wirkung. Je nach Therapieform kann die Behandlung ausserdem entweder zu einer Entspannung oder zu einer Erregung der behandelten Muskulatur beitragen.
Aufgrund der guten Leitfähigkeit verläuft der Stromfluss entlang der Blut- und Lymphgefässe. Tiefere Strukturen im Körper werden durch die Elektrotherapie nur schwer erreicht.
Definition
Schröpfen ist eine Hautreiztherapie, die zu den ausleitenden Verfahren gehört. Mit Schröpfgläsern, die auf die Haut aufgesetzt werden, sollen Schadstoffe über die Haut ausgeleitet werden. Man unterscheidet zwischen drei verschiedenen Arten des Schröpfens: trockenes Schröpfen, blutiges Schröpfen und die Schröpfkopfmassage. Auch in der traditionellen chinesischen Medizin gehört Schröpfen zu den gebräuchlichen Behandlungsmethoden.
Herkunft
Erste Hinweise für die medizinische Verwendung des Schröpfens fand man auf einem mesopotamischen Arztsiegel aus der Zeit um 3300 v. Chr. Auch in der traditionellen Medizin Indiens, Chinas, Südamerikas und Ägyptens war Schröpfen eine anerkannte Heilmethode. Im Griechenland der Antike gab es sogar einen Gott des Schröpfens und das Verfahren wurde so häufig eingesetzt, dass die Schröpfglocke zum Symbol der Ärzte wurde.
Im Rahmen seiner Humorallehre gab der griechische Arzt Hippokrates (460–377 v. Chr.) nicht nur eine theoretische Begründung für die Wirksamkeit des Schröpfens, sondern auch detaillierte Anweisungen zur Durchführung. Im Mittelalter waren es vor allem die Bader und Baderchirurgen, die ihre Kunden schröpften und zur Ader liessen. Da sie das „blutige Handwerk“ meist falsch und viel zu häufig anwendeten, geriet die Methode völlig in Verruf. Erst in den 1920er Jahren machte der österreichische Arzt Bernhard Aschner (1883–1960) die ausleitenden Verfahren wieder populär. Heute wird Schröpfen überwiegend von Naturheilpraktikern und Naturärzten eingesetzt.
Grundlagen
Wie allen ausleitenden Verfahren liegt auch dem Schröpfen das Konzept der Humorallehre zugrunde. Diese basiert auf der Vorstellung, dass die Körperfunktionen von den vier Säften Blut, Schleim, schwarze und gelbe Galle gesteuert werden. Die Ausgewogenheit der vier Säfte ist die wichtigste Voraussetzung für Gesundheit, Krankheiten entstehen aufgrund einer falschen Mischung der vier Körpersäfte. Dieses Ungleichgewicht kann beseitigt werden, indem man überflüssige Säfte nach aussen ableitet. Dies geschieht entweder über die Haut oder über andere Organe wie den Darm oder die Nieren.
Darüber hinaus ist Schröpfen auch eine Reiztherapie, bei der man sich das Prinzip der Reflexzonen zu Nutze macht: Verschiedene Hautbereiche, sogenannte Head-Zonen, sind über Nervenbahnen mit bestimmten inneren Organen verbunden. Aufgrund dieser Nervenverbindungen können Störungen eines inneren Organs reflexartig Schmerzen oder Veränderungen (Überempfindlichkeit, Eindellungen, Quellungen) in dem zugehörigen Hautareal und dem darunter liegenden Bindegewebe auslösen. Diese Verbindung nutzt man bei den Reiz- oder Reflextherapien in umgekehrter Richtung: Übt man mechanisch oder mit Wärme oder Medikamenten einen Reiz auf ein bestimmtes Hautgebiet aus, so beeinflusst man auf diese Weise auch das mit diesem Hautbereich verbundene erkrankte Organ.
Beim Schröpfen setzt man einen Hohlkörper auf bestimmte Hautgebiete und erzeugt darin ein Unterdruck. Dadurch wird das darunter liegende Gewebe in den Hohlraum eingezogen. Durch die Sogwirkung kommt es zu einem Austritt von Blut und Lymphflüssigkeit in das Gewebe, das unter der Haut liegt. Dies fördert nicht nur die lokale Durchblutung, sondern auch die Durchblutung der inneren Organe, die mit den behandelten Hautsegmenten reflektorisch verbunden sind. Darüber hinaus regt Schröpfen den Stoffwechsel an, beseitigt Muskelverspannungen und Gelosen (siehe Behandlungsablauf) und aktiviert das Immunsystem. Beim blutigen Schröpfen wird zusätzlich Blut und darin enthaltene Schadstoffe nach aussen abgeleitet.
Definition
Die Lomilomi-Therapie ist eine aus Hawaii stammende Körpertherapie, bei der nicht nur Muskeln, Faszien und Gelenke, sondern auch das Skelett und die inneren Organe behandelt werden. «Lomi» bedeutet kneten, drücken, streichen. Die Verdoppelung des Wortes verstärkt diese Bedeutung.
Herkunft
Lomilomi war Bestandteil der traditionellen Medizin von Hawaii und wurde von einheimischen Spezialisten ausgeübt. Die Lomilomi-Massage kam neben der Kräuterheilkunde bei der Behandlung von Krankheiten zur Anwendung. Sie war ein wichtiger Bestandteil des Alltags und wurde auch in anderen Zusammenhängen angeboten, beispielsweise als Ausdruck der Gastfreundschaft oder als Entspannungsmassage innerhalb der Familie. Während der Christianisierung der hawaiischen Bevölkerung wurde die traditionelle Heilbehandlung verboten und in die Illegalität gedrängt, die erst 2001 mit einer allgemein akzeptierten gesetzlichen Regelung beendet wurde.
Heute ist die Lomilomi-Massage wieder ein zentraler Teil des Medizinsystems auf Hawaii und verbreitet sich über die ganze Welt. In der Lomilomi-Therapie finden sich Anteile von Kräuterheilkunde, Osteopathie, Chiropraktik und Meditation. Gleichzeitig ist Lomilomi mit den Zeremonien und Ritualen der lokalen Kultur eng verbunden, so mit dem traditionellen hawaiischen Tanz (Hula), der Lebenshaltung (Ho'oponopono = ins Gleichgewicht bringen) sowie der hawaiischen Kampfkunst (Lua).
Grundlagen
Nach hawaiischer Auffassung von Gesundheit und Krankheit bilden Körper, Geist und Bewusstsein des Menschen eine Einheit, die grundsätzlich zur Selbstregulierung (Homöostase) fähig ist. Die Knochen gelten in Hawaii als der Sitz von Kraft, Wissen und Erfahrungen, wozu auch Traumata oder physische Verletzungen gehören. Dem Bauch kommt besondere Aufmerksamkeit zu, denn hier liegt das enterische Nervensystem – auch Bauchhirn genannt –, das wichtig ist für das Wohlbefinden und das Immunsystem.
Eingeschränkte Beweglichkeit und physische wie psychische Beschwerden können durch Verspannungen unterschiedlichster Art und verschiedenen Ursprungs entstehen. Verspannungen erschweren zudem die Arbeit des Blut-, Nerven- und Lymphsystems, was zu einer Verschlechterung des Allgemeinzustands führen kann. Die Lomilomi-Therapie soll diese Verspannungen und Blockaden auf körperlicher und seelischer Ebene lösen, den Körper wieder in Bewegung bringen und die Harmonie von Körper, Geist und Seele wiederherstellen.
Mit der Auflösung der Verspannungen wird demnach die lymphatische, arterielle und venöse Zirkulation im ganzen Körper angeregt, das Immunsystem unterstützt und stabilisiert. Die Atmungs-, Verdauungs- und Ausscheidungsfunktionen werden verbessert und die sensorischen und motorischen Komponenten des Nervensystems stimuliert. Die für die Lomilomi-Therapie typische Bauchmanipulation wirkt sich direkt auf die inneren Organe aus. Der Parasympathikus (Ruhe- oder Erholungsnerv) wird aktiviert und damit auch der Stoffwechsel, die Erholung und der Aufbau körpereigener Reserven.
Definition
Die Thai-Massage (thailändisch: Nuad Phaen Boran – „uralte heilsame Berührung“) gehört zu den traditionellen Heilmethoden des in Thailand praktizierten Medizinsystems. Zum Einsatz kommen Akupressur, Dehnung (passives Yoga), Gelenkmobilisation, Energiearbeit und Meditation.
Herkunft
Die Thai-Massage wird auf den indischen Arzt Jivakar Kumar Bhaccha zurückgeführt, der vor mehr als 2500 Jahren lebte und Leibarzt des indischen Königs Bimbisara und ein Zeitgenosse und Arzt Buddhas war. Zusammen mit dem Buddhismus gelangte das ayurvedische Wissen über Massagetechniken und Kräuterheilkunde im zweiten Jahrhundert v. Chr. nach Thailand. Dort entwickelte sich ein eigenständiges thailändisches Medizinsystem, das viele Parallelen zur indischen und chinesischen Medizin aufweist. Die Thai-Massage wurde viele Jahrhunderte lang ausschliesslich von Mönchen in Tempeln und Klöstern praktiziert und gelehrt. Heute wird die Thai-Massage in Spitälern und Massageschulen unterrichtet. Asokananda (Harald Brust, 1955-2005) war einer der ersten Europäer, der die Thai-Massage in den westlichen Ländern bekannt machte.
Grundlagen
Die Thai-Massage basiert auf der Vorstellung, dass der menschliche Körper von unsichtbaren Energielinien durchzogen wird. Ähnlich wie in der indischen und chinesischen Medizin wird davon ausgegangen, dass die Lebensenergie (nach ayurvedischer Lehre „Prana“, nach chinesischer Lehre „Qi“) beim Atmen und mit der Nahrung aufgenommen und über Energielinien (nach ayurvedischer Lehre „Nadis“, nach chinesischer Lehre „Meridiane“) im Körper verteilt wird. Erkrankungen beruhen auf Energieblockaden und daraus resultierenden Störungen des Energiegleichgewichts.
Bei einer Thai-Massage werden nur die zehn wichtigsten Energielinien (thailändisch „Sen“) des Körpers behandelt. Auf ihnen liegen verschiedene Druckpunkte (sogenannte Marma-Punkte), über die ein Austausch von Energie zwischen dem Körper und der Energie des Universums möglich ist. Durch eine gezielte Massage dieser Punkte können Blockierungen der Lebensenergie beseitigt und damit Erkrankungen und Schmerzen positiv beeinflusst werden. Weiterhin trägt eine Thai-Massage zur allgemeinen Entspannung bei und fördert die Blutzirkulation.
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